"Ich fand es super, es waren alle so gastfreundlich." "Es war voll schön." "Es wurde allesverständlich erklärt." "Es war ein toller Eindruck, es war sehr gut erklärt und das Team war sympathisch."
Das waren Äußerungen einiger Schüler aus den 9. und 10. Klassen, die am 22.02.2024 der Einladung von MiRO nach Karlsruhe zu einer Berufsorientierungsveranstaltung folgten.
MiRO ist die größte Raffinerie Deutschlands, die 1996 mit der Fusion der Esso-Raffinerie Karlsruhe und der OMW gegründet wurde.
Um 8.30 Uhr holte ein Bus an der Schule 18 Schüler, zwei Schülerinnen und eine Lehrerin ab und fuhr uns nach Karlsruhe. Dort wurden wir von dem Fachausbilder Herr Flick und von Joana, einer Auszubildenden im 2. Ausbildungsjahr empfangen. Wir erhielten eine einstündige Werksrundfahrt über das 80 km lange Straßennetz des Betriebs. Herr Flick gab uns viele Informationen zur MiRO und erklärte uns die unterschiedlichen Anlagen, an denen wir vorbeifuhren. Dabei wurde deutlich, dass hier nicht nur Treibstoff hergestellt wird, sondern u.a. auch Abfallprodukte der Herstellung weiterverarbeitet und z.B. an die BASF verkauft werden.
Nach so viel Input durften sich die Schüler während einer Präsentation mit Butterbrezeln und
Getränken stärken. Der Ausbildungsleiter Herr Wayand informierte über das Werk.
So erfuhren wir z.B., dass
- das Werksgelände die Größe der Karlsruher Innenstadt besitzt.
- 2000 km Rohre verlegt sind.
- 1000 eigene Mitarbeiter und 800 Fremdarbeiter beschäftigt sind.
- das Rohöl durch eine Pipeline von Triest bis nach Karlsruhe befördert wird.
- 50000 Tonnen Rohöl pro Tag oder drei Badewannen pro Sekunde verarbeitet werden.
- das verarbeitete Rohöl die MiRO über die Straße, Bahn, Schiff und Pipeline wieder verlässt.
- jeder dritte bis vierte Liter Benzin in Deutschland aus Karlsruhe stammt.
- die MiRO Karlsruhe mit Fernwärme versorgt.
- das Werk alle sechs Jahre vom TÜV geprüft wird. Dies bedeutet wochenlange Arbeiten.
Herr Wayand informierte über die Ausbildungen, die MiRO anbietet. Momentan können sich Schüler und Schülerinnen mit mittlerem Abschluss für die Ausbildung zum Chemikanten, Elektroniker und Industriemechaniker bewerben. Hierfür ist technisches Verständnis und handwerkliche Begabung gefragt. Außerdem werden im Werk Industriekaufmänner und –frauen ausgebildet.
Joana, eine ehemalige Schülerin des PAMINA-Schulzentrums, erzählte uns aus ihrem Ausbildungsalltag als angehende Chemikantin. Ihr Arbeitstag beginnt um 7 Uhr mit dem Anziehen der Sicherheitskleidung, danach fährt sie mit einem Fahrrad in die Anlage. Nach der Übergabe von der vorigen Schicht werden bei einem Rundgang durch die Anlage die Rohre auf Dichtigkeit überprüft und Druck und Temperaturen abgelesen, um bei Veränderungen sofort reagieren zu können. Demnächst darf sie Schicht arbeiten, das bedeutet für sie einerseits, dass sie auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen arbeiten muss, aber auch, dass sie durch die Schichtarbeit mehr Freizeit, mehr Urlaub haben wird und auch deutlich mehr Geld verdienen wird. Von Joana und Herrn Wayand wurde betont, dass für diese Ausbildung nicht nur die Noten in Mathematik, Physik und Chemie von besonderer Bedeutung sind, sondern auch die Verhaltensnote und die Anzahl unentschuldigter Fehltage. Die Mitarbeiter müssen sich im Team absolut aufeinander verlassen können und zuverlässig arbeiten, damit die Sicherheit gewährleistet ist.
Danach wurden die Ausbildungswerkstätten für Metall und Elektronik besucht. Auszubildende, die demnächst Zwischenprüfung haben werden, stellten ihre Projekte vor. Die Schüler des PAMINA-Schulzentrums durften auch praktisch tätig werden: Sie fertigten einen Schlüsselanhänger an, den sie mit nach Hause nehmen durften.
Zum Abschluss teilte Herr Wayand mit, dass Schüler, die an einem Praktikum interessiert sind, sich jederzeit dafür bewerben können. Weitere Informationen bezüglich der Bewerbung sind auf der Homepage der MiRO nachzulesen.
Bevor wir freundlich verabschiedet wurden und der Bus uns wieder nach Herxheim brachte, erhielt jeder Schüler noch ein Goodie-Bag.
Wir haben viele Einblicke in den Betrieb und überhaupt in einen Berufsalltag eines großen Betriebs erhalten. Viele Schüler brachte das in ihrem Berufswahlprozess voran. Emely aus der 10. Klasse fasste es zu einem Fazit zusammen:
„Es gab Informationen über Berufsmöglichkeiten, über die ich vorher nicht so nachgedacht habe, und ich würde es (gemeint ist die Teilnahme an dieser Berufsorientierungsveranstaltung) anderen Schülern empfehlen, wenn es wieder angeboten wird.“