Am 10. November machten sich 16 Schülerinnen der 9. und 10. Klassen mit 3 Kolleginnen auf den Weg nach Süden, denn der erste Teil eines neuen Projektes im Rahmen von Erasmus+ stand an: „Women in Science“. Leistungen, welche Frauen in verschiedensten Wissenschaftsbereichen erbringen bzw. erbracht haben, wer­den in diesem Projekt thematisiert. In Spanien sollte der Schwerpunkt auf der Meeresbiologie und auf Experi­menten mit Wasser liegen.

So ging es am Sonntagabend von Frankfurt aus mit dem Flieger über die Alpen nach Valencia und von dort aus mit dem Bus noch eine Stunde zu unserer Partnerschule nach Gandia. Im Vorfeld hatten wir alle etwas Angst, ob die Fahrt aufgrund der verheerenden Unwetter in Spanien überhaupt stattfinden konnte, aber zu un­serem Glück war Gandia nicht betroffen. Manches Herz hatte während der Busfahrt schneller geschlagen, war dies doch eine Fahrt ins Ungewisse. Als wir aber von allen Gasteltern, Partnerschülern, Kollegen und der Schulleitung vor der Schule so herzlich emp­fangen wurden, wa­ren alle Bedenken vergessen.

   

Am Montag wurden wir mit Vorführungen der unglaublich guten Flamenco-AG und der Vorstellung des Wo­chenprogramms im Colegio Abece in Empfang genommen. Nach einer ausgiebigen Pausenverpflegung ging es auf Entde­ckungsreise durchs Schulhaus. Es erwartete uns ein wunderbarer Bau aus dem 19.Jahrhun­dert, moderne Nebengebäu­de und ein überdachter Freiluftsportbereich. Dabei stellten wir fest: In Spanien werden die Lehrer/innen von den Schüler/innen geduzt und es wird Schuluniform getra­gen. Nach dem Mittagessen bei den Gasteltern erkundeten wir unseren Schulort Gandia - ein historisches Herzogsstädt­chen am Mittelmeer, der Stammsitz der Familie Borgia.


 

 

 

 

Dienstags fuhren wir mit dem Bus nach Valencia. Bei strahlender Sonne und 20 Grad besuchten wir das Ozea­neum in der „Ciutat de les Arts I Les Ciències“ und bestaunten Belugawale, Kaiserpinguine, Delphine und 100jährige Schildkröten aus allen Kontinenten in ihren Bassins und Aquarien. In der beeindruckenden Altstadt ging es vorbei an Stadttoren, der Kathedrale an der Placa de la Reina und der Stier­kampfarena an der Placa de Bous. Auch die Reste der Demonstration gegen die Regionalregierung be­eindruckten uns: Eine Installation von schlammver­schmierten Schuhen, Kleidern und weitere Überreste der Überschwemmungen der vergangenen Woche. Das Wetter verschlechterte sich gegen Abend und es kam die Nachricht, dass die Schulen am kommenden Tag wegen der Gefahr erneuter Unwetter geschlossen bleiben würden. So fiel unser geplanter Workshop an der Universität leider aus. Dafür es gab einen weiteren Tag in den Familien, den alle in vollen Zügen genießen konnten.

Auch am folgenden Tag wollte die Regionalregierung kein Risiko eingehen. Dank der Digitalisierung und Dank Frau Weigel konnte spontan eine Alternative initiiert werden, auf die alle jederzeit Zugriff hatten: Es gab den Auftrag, spanische Begriffe zu erklären und die Experimente zum Thema „Women in Science“ nicht nur in den Familien durchzuführen, sondern diese für alle auf dem gemeinsamen Padlet verfügbar zu ma­chen.Am Abend hatte die Regionalregierung ein Einsehen und wir konnten die Wohnungen zur großartigen Ab­schiedsfeier wieder verlassen. Alle waren todschick gekleidet und freuten sich auf das Abendessen in ei­nem Veranstal­tungsraum am Strand. Es folgte ein unvergesslicher Abend.

   

Am Freitag, unserem letzter Projekttag, wurden wir endgültig vom Hausarrest erlöst und einem Besuch des Museu Faller stand nichts mehr im Wege. Das Museu Faller war ein kurioser Ort, den man am ehesten mit ei­nem Fa­schingsmuseum vergleichen könnte, nur dass die Figuren viel aufwendiger gestaltet werden als un­sere Figu­ren beim Umzug in Mainz. Ein Workshop ermöglichte uns einen vertieften Einblick in die Pro­duktion der Fallas-Figuren.

Bevor wir unsere Rückreise mit neuem Wissen, neuen Freundschaften, neuen Erkenntnisse und neuen Ein­drücke antraten, gab es am Colegio Abece eine Abschiedszeremonie samt Übergabe der Teilnahmeurkunden. Auf dem Rückflug durch die Nacht mit grandiosem Blick auf Valencia, das Mittelmeer und die verschneiten Alpen was unser Fazit: Die Spanier ticken wie wir … und wir wollen zurück in die Sonne, zurück zu den un­glaublich herzlichen Menschen in Gandia.

 

 

 

 

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